Gewerbe / Wirtschaft
Zielekatalog Perspektive 2015 - 2020
© Berthold Perret • 27. April 2015

Bestandsaufnahme

Wachtendonk liegt eingebettet zwischen Straelen im Norden und Kempen im Süden. Straelen strotzt vor Energie durch seine beiden Großgewerbe Bofrost und Veiling Rhein Maas. Allein die VRM bietet ein Umsatzvolumen von über 1.000.000 € pro Arbeitstag. Bofrost setzt täglich 2.000.000 € um. Kempen verfügt ebenfalls über finanzkräftige, umsatzstarke in der gesamten EU vertretenen Unternehmen so genannte Global PLayer. Die Gewerbesteuereinnahmen sind in beiden Städten unvergleichbar höher und versetzen unsere Nachbarn in eine sehr komfortable Situation.

Was hat Wachtendonk?

In unserer Gemeinde sind auch einige traditionsreiche und finanzkräftige Unternehmen angesiedelt. An den Zahlen des Haushaltes der letzten Jahre können wir aber deutlich ablesen, dass unsere Steuereinnahmen mit denen unserer Nachbarn nicht standhalten können! Gemäß der letzten Erhebungen beschreibt die Statistik von 2013 eine Anzahl von etwa 2.200 Arbeitnehmern die aus Wachtendonk heraus und ca. 880 Arbeitnehmern, die nach Wachtendonk hinein pendeln.

Nüchtern betrachtet wird es schwer werden, in Wachtendonk ähnlich profitable Unternehmen anzusiedeln wie in den Nachbarstädten. Arbeitsplätze bilden aber die Grundlage für ein gesteigertes Interesse in einem Ort wohnen zu wollen. Möchte die Gemeinde weitere Bewohner anziehen, muss sie zusätzliche Arbeitsplätze und die erforderliche Infrastruktur schaffen und als flankierende Maßnahme weiteren Wohnraum in der Gemeinde anbieten.

Das Gewerbe in Wachtendonk stirbt aus. Immer mehr ehemalige Geschäftsflächen werden zu Wohnraum zurück gebaut. Das Angebot an Einzelhandelsgeschäften schmilzt zusehends. Damit einhergehend natürlich auch der Abbau von Arbeitsplätzen in dieser Branche. Das Stadtzentrum verödet.

Wie können wir diesen Trend stoppen?

An dieser Stelle müssen wir eins und eins zusammenzählen und uns fragen was wir in Wachtendonk aufzubieten haben. Unser größtes Kapital sind: unsere zum überwiegenden Teil denkmalgeschützte Altstadt, unsere wunderschöne, uns umgebende niederrheinische Landschaft, die durch Ausbaggern entstandenen riesigen Wasserflächen und last but not least das alte Wasserwerk. Kapital, das allerdings nicht umfänglich ausgeschöpft wird.

Was kann man damit anfangen?

Das dickste und sicherlich wertvollste Pfund ist unsere Altstadt. Hier gilt es, sie nachhaltig zu beleben und zu einem Anziehungspunkt für Touristen zu machen. Dazu gehört zwangsläufig, dass man den Touristen auch etwas anbieten kann. Schöne Fassaden allein spülen keinen zusätzlichen Cent in die Kassen der Gastronomen und anderer Gewerbetreibender. Da müssen Anreize geboten werden. Ein Blick über den eigenen Horizont in das benachbarte Ausland, zeigt einige schöne Beispiele, wie man mit sanftem Tourismus die Innenstädte beleben kann und der Einzelhandel prosperiert. Zusätzliche Umsätze bringen auch der Gemeinde zusätzliche Einnahmen, die dann letztendlich zu einer Entlastung der Einwohner führen. Die Abgaben sind nach dem aktuellen Haushaltsplan wieder, wenn auch nur um einige wenige Prozentpunkte angehoben worden. Die Verwirklichung dieses Konzeptes bedarf noch nicht einmal eines großen finanziellen Kraftaktes. Es bedarf nur einigen Verständnisses und der Bereitwilligkeit das Projekt in einer Kooperation zwischen Gemeinde, Eigentümern und Gewerbetreibenden zum Wohle unserer Gemeinschaft anzustossen. Nur wenn Besucher Konsumgüter angeboten bekommen, können Sie ihre Wünsche befriedigen!

Fest in dieses Projekt eingebunden ist unser naturbelassenes sowie künstlich geschaffenes Umfeld. Bei den Auskiesungen muss ein Konzept für die Folgeverwendungen erarbeitet werden, das für die Gemeinde profitabel und Arbeitsplätze schöpfend ist. Auch in dieser Hinsicht lohnt sich ein Blick über den Tellerrand. Gerade unsere niederländischen Nachbarn zeichnen sich in der Wertschöpfung ihrer natürlichen Ressourcen besonders aus.

Bereits in den vergangenen Jahre wurden verschiedene Ziele angestrebt, deren Realisierung Nachdruck verliehen werden muss. Dazu gehören unter anderem die Ansiedlung weiterer Anbieter medizinischer Versorgung sowie eines Einkaufsmarktes in Wankum.