Tier und Naturschutz
Zielekatalog Perspektive 2015 - 2020
© Berthold Perret • 11.08.2015

Ich möchte zunächst eine Begebenheit schildern, die meiner Ex- Gattin jüngst widerfahren ist. Gemeinsam waren wir zur Jumelage (partnerschaftlicher Austausch) bei unserem Partnerverein in Redon (Bretagne/F). Nachdem wir uns bei der Rückkehr in Wachtendonk verabschiedet hatten, fuhr sie mit ihrem Lebensabschnittsgefährten nach hause (Goch). Nun muss man wissen, dass wir während unserer gemeinsamen Ehe immer einen kleinen „Zoo“ unterhielten. Neben einem Hund gab es eine Ziege, zwei Papageien, eine Krähe, ein Kaninchen, Meerschweinchen und zwei Katzen. Dazu hat meine liebe Frau auch immer noch Findelkinder, egal welcher Art aufgesammelt und zur Pflege nach hause gebracht. Man kann also sagen, dass wir, und insbesondere meine frühere Frau sehr tierlieb sind.

Aber an diesem besagten Tag unserer Rückkehr erlebte ich bei meiner Ex zum ersten Mal, dass auch Tierliebe Grenzen haben kann. Was war geschehen?

In unserem Haus in Goch hatte ich für die Katzen an einem Kellerfenster eine Katzentür installiert, die von unseren Katzen angenommen und gebraucht wurden. Während unseres kurzen Aufenthaltes in Frankreich hatte sich nun aber ein Kater Zutritt zum Haus meiner Ex verschafft und alle Räume, deren Türen nicht verschlossen waren, markiert (zu Deutsch: er hat überall hin gepinkelt gehabt)! Darüber hinaus schien er sich mit irgend jemandem - vermutlich der Katze des Hauses - nicht unbedingt amüsiert zu haben, denn das Wohnzimmer sah aus wie ein Schlachtfeld. Zu ihrem Glück hatten die Streithähne nicht die Ledercouch verkratzt.

Meine Ex war außer sich und wetterte darüber, dass es offensichtlich einen „streunenden“ Kater gäbe, der zu allem Überfluss nicht kastriert sei!

Und mit dieser Feststellung hatte sie zwei Probleme aufgezeigt, die bei der Tierhaltung von den Haltern berücksichtigt werden sollten. Wenn Kater als Freigänger gehalten werden, so sagt meine Ex, dann sollten Sie kastriert sein. Wenn nicht, dann sollten die Halter wenigstens dafür sorgen, dass diese Kater nicht die komplette Nachbarschaft markieren.

Sie hat übrigens weder den Kater noch den Halter ermitteln können, weil alle in Frage kommenden Nachbarn „von nichts wussten“! Bei dieser Gelegenheit kam dann natürlich auch zur Sprache, dass die Katzen möglichst genau so wie Hunde gechippt sein sollten. Denn wäre er noch im Haus gewesen, dann hätte sie das Tier mittels Chip einem Eigentümer zuordnen können und von ihm dann Abhilfe fordern können.

Nach diesem unangenehmen Erlebnis wurde dieses Thema natürlich in Verwandten- und Bekanntenkreis heftig diskutiert. So etwas wollte natürlich niemand im eigenen Haus erleben. Als Fazit stellte sich dann heraus, dass es eine große Zustimmung für das Chippen auch bei Katzen und der Kastration bei Katern gab.

Manchmal muss man auch als Tierhalter scheinbar erst so ein negatives Erlebnis gehabt haben, bevor die Einsicht kommt. Es gibt übrigens zu diesem Thema eine Menge Informationsmaterial, dass ich an dieser Stelle in Kürze einmal zur Diskussion stelle.

Wir hatten auch immer einen Hund. In Goch wohnten wir am Ortsrand und hatten in wenigen hundert Metern Entfernung ausreichend Grünflächen. Aber nicht alle Hundehalter wohnen in dieser begünstigten Lage. Meine Überlegungen, mir hier in Wachtendonk wieder eine Hund zuzulegen scheiterten schon an dem Umstand, dass es hier in Wachtendonk, so wie in vielen Städten keinen Freilauf für Hunde gibt. In dieser Hinsicht handeln die Gemeinden inkonsequent. Einerseits fordern sie von den Tierhaltern eine Hundesteuer ein und andererseits bieten sie dafür noch nicht einmal die Gegenleistung eines geeigneten Freilaufes für die Tiere. Da fragt sich der Bürger „Hundehalter“ warum er denn die Steuern zahlt? Und diese Frage ist absolut berechtigt.

Hund und Katze sind demzufolge zwei Aufgabengebiete bei denen noch eine Aufarbeitung stattfinden muss.

*****

Auch der
Naturschutz darf nicht vernachlässigt werden. Wir gelangen immer mehr zu der Erkenntnis, dass wir Menschen uns unsere Natur zunehmend zerstören.

Fortsetzung folgt!