Zielekatalog Perspektive 2015 - 2020
© Berthold Perret • 27. Juli 2015
Seit ich diese Internetpräsenz eröffnete, habe ich viele
heimische Gespräche geführt. Bei einem meiner Hausbesuche
waren die beiden Kinder im Alter zwischen vermutlich 6 und
10 Jahren während des gesamten Gespräches anwesend. Um
ehrlich zu sein habe ich mich gefreut, dass die beiden
nicht gelangweilt wegliefen sondern mir, als
Bürgermeisterkandidat, aufmerksam zuhörten. Irgendwann
unterbrach mich dann der Junge von den beiden Kindern und
fragte mich: „Machst du denn auch etwas für uns?“ Erstaunt
habe ich ihn angeschaut, weil ich keine Frage von einem
Kind erwartet hatte und geantwortet: „Natürlich mache ich
dann auch etwas für Kinder! Was soll ich denn tun?“ Und
dann hat mir der Junge sein „Leid“ mit seinem Spielplatz
geklagt.
Mit dem Wunsch und den Informationen dieses kleinen
Freundes, habe ich mir dann in den letzten Wochen ganz
bewusst die Spielplätze in unserer Gemeinde angesehen und
dabei festgestellt, dass der Junge irgendwie Recht hatte!
Trotz unterschiedlicher Tage und Tageszeiten waren die
Spielplätze bis auf einmal gähnend leer. Der Junge hatte
also das Problem aus seiner Perspektive vollkommen richtig
festgestellt.
Irgendwann fiel mir dann in meiner Facebook Gruppe eine
junge Dame auf, die erkennbar noch zu den Teenagern gehört.
Ich habe sie angeschrieben und neugierig gefragt, warum sie
in dieser Gruppe wäre. Ihre durchaus interessierte Antwort
erstaunte mich nun ein weiteres Mal. Kurzum, ich traf mich
mit ihr und drei weiteren jungen Damen (unter Aufsicht
eines Elternpaares) in der Gaststätte Zum Schwan und
diskutierte fast zwei Stunden über die Situation von
Jugendlichen in unserer Gemeinde. Ich habe mir über zwei
DIN A 4 Seiten Notizen gemacht und war schier sprachlos
über das politische Engagement, dass diese jungen
Erwachsenen mitbrachten. Alle ihre Argumente sind
nachvollziehbar und auch realisierbar. Zum Ende des
Gespräches wurde ich dann gewahr, dass ich offensichtlich
die erste politisch engagierte Person bin, die auf die
Jugend zugegangen ist um einen direkten Dialog zu suchen.
Meine letzte Unterhaltung führte ich mit zwei jungen
Sportlern unserer Gemeinde, die offensichtlich gerade in
einer Phase sind, in der sie reihenweise Erfolge mit nach
hause bringen. Auch mit ihnen habe ich über die Situation
der Jugend in sportlicher Hinsicht gesprochen. Um nun allen
Kritikern ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen: Ja,
es gibt den TUS WaWa, der ein sehr gut aufgestellter
Breitensportverein ist und eine vorbildliche Arbeit
leistet. Dennoch werden nicht alle Sportrichtungen durch
ihn abgedeckt. Außerdem möchte oder kann (manchmal) auch
nicht jeder Jugendliche Mitglied eines Vereines sein,
Nach lediglich diesen drei Gesprächen wurde mir deutlich,
dass ich als Bürgermeister hinsichtlich der Jugend noch
eine Menge bewegen kann.
Weil ich auf Augenhöhe mit der Bevölkerung stehen möchte
und selbst ein möglicher, zukünftiger Bürgermeister nicht
als perfekter Bürgermeister geboren wird, habe ich mir die
Zusage der Unterstützung durch diese jungen Menschen als
meine persönlichen Berater gesichert.