Die nächste Phase

Wir ziehen nach Frankreich

Betriebsausflug zu den Perret's

oder …. Wunder werden wahr!

Am Anfang war …. meine Frau! Und die wünschte sich zum neuen Haus einen Kaminofen. Es sollte schön sein und warm in unserem neuen Wohnzimmer.

Der Kaminofen war schon im Oktober gekauft als wir noch auf dem Campingplatz waren! Das Unternehmen unseres Vertrauens „Argoat“ gab es in Callac. Und schon kurz nachdem wir unsere Burg bezogen hatten, wurde ich bei Argoat vorstellig, erzählte unseren Wunsch und wollte einen Termin verabreden.

Warten Sie, sagte der nette Kerl hinter dem Computer, mit dem Hinweis darauf, dass das Internet in Callac nicht sonderlich schnell sei. Wir warteten, zuletzt warteten wir während einer netten Unterhaltung zu viert, bei der wir uns amüsiert über unseren Umzug, seine Gründe und das verlassene Deutschland unterhielten.

Am 14.12. …. sind Sie dann zuhause? 14.12. … das sind fast zwei Monate. Für eine Besichtigung um einen Voranschlag zu fertigen? Ja, tut uns Leid, wir haben sehr viel zu tun.

Na gut, am 14.12. hatten wir noch nichts geplant. Wir werden da sein!

Am 15.11. stand ich wieder im Laden und sagte: Wir hätten doch gestern einen Termin gehabt oder nicht? So zumindest hatte ich das in Erinnerung. Der nette Kerl guckte, schaute mich an und lächelte. Nee, das ist erst am 14.12. geplant. Ich werfe einen Blick auf meinen Kalender im iPhone und stelle fest, dass ich Blödmann tatsächlich den richtigen Termin eingetragen hatte. Hätte ich besser noch einmal reinschauen können.

Szenenwechsel. 14.12.22, wir sitzen in der Küche und warten. Um 10:00 h sollte er kommen. Und tatsächlich, trotz eisiger Kälte und Glatteis kamen Anthony und Kevin um sich den Ort anzuschauen und einen Voranschlag zu unterbreiten.

Nun begann eine umfängliche Besichtigung. Fotos vom Haus, von der Wand, vom Wohnzimmer. Hier ein Maß genommen, da was aufgeschrieben. Überlegungen angestellt und dann fertig!

Ja und nun? …. wollte ich wissen. Nun kann ich einen Voranschlag (Devis) machen und sagen was es zusammen kosten wird. Ja, ok sagte ich abwartend.

Wollt ihr was trinken? Darf ich euch ein Bier anbieten? Deutsches Bier! Ja, gerne sagten beide! Und währen Anthony fleißig rechnete holte ich ein paar Flaschen Stauder. Die Berechnung dauerte etwas und wir konnten mit Kevin einen Smalltalk halten. Er hat in der Schule Deutsch gelernt und war sogar ein paar Monate in Berlin. Anthony horcht auf und sagt, dass er sogar auch zwei Jahre Deutsch in der Schule gelernt hätte, davon aber nicht viel mehr übrig sei.

Dann schaute Anthony auf und sagte…. fertig. Der ganze Spaß würde uns 5.500€ kosten. Etwas teurer, weil wir ja den Kaminofen nicht bei Ihnen gekauft hätten. „Etwas“ steht in diesem Fall stellvertretend für 600€.

Und wann könnte er installiert werden? Momentan liegt die Wartezeit bei ca. 6 Monaten!

Waaaasss? 6 Monate? fiel es meiner Frau aus dem Gesicht. Sie versteht noch nicht viel Französisch, aber das hatte sie sofort verstanden.

Ich rang um Luft. 6 Monate Wünschens und Bettelns würde ich mit ihr nicht aushalten. Ich begann zu verhandeln. Geht es nicht schneller? Na ja, vielleicht in drei oder vier Monaten, wenn ein Termin frei wird!

Ich schaue meine Frau an, meine Frau schaut mich an, wir schauen Anthony an, Kevin schliesst sich uns an. Ich breche das Schweigen und frage …. Und nun?

Nun kann ich Ihnen den Voranschlag per Mail senden, Sie können drüber nachdenken, ihn gegebenenfalls unterschreiben und zurücksenden.

Alle Erfahrungen der letzten Wochen bezüglich der Verfügbarkeit von Handwerkern und Firmen in der Region setzten sich in meinem Kopf in Windeseile zu einem Puzzle zusammen und ich entschied: Anthony, schick mir die Mail mit dem Angebot (Devis). Sagt er: Habe ich schon!

Warte ich drucke es aus, sagte ich und wies auf die Pullen BIer mit denen sie sich die nächsten Minuten vergügen sollten.

Dann kam ich mit allen ausgedruckten Seiten und einem dokumentenfesten Kugelschreiber wieder, setze mich hin, unterschrieb und sagte zu Anthony, dass ich nun sofort die geforderten 40% Anzahlung leisten würde. Ich nahm mein iPhone wählte meine Bank-App und überwies im Beisein der beiden Vertreter von Argoat sofort das Geld. Es machte den Eindruck, als hätten sie so eine spontane Entscheidung und umgehende Bezahlung vorher noch nicht erlebt.

Am nächsten Morgen, mein Kaffeeglas (so ein dickes von Ikea fürt 0,99 €) war noch nicht ganz leer, da klingelte das Telefon. Guten Morgen Berti, hier Anthony. Können wir dir morgen früh ab 08:00 h den Kamin bauen und den Kaminofen anschliessen?

Um ehrlich zu sein, auch wenn wir etwas vorgehabt hätten, ich hätte unter diesen Umständen der um 6 Monate verkürzten Wartezeit sogar meine eigene Beerdigung sausen lassen. Meine Frau lag mir schon lange damit in den Ohren. Wollte so ein Teil schon in Wachtendonk haben. Nun fände dieses Warten und Wünschen ein jähes Ende.

Morgen ist es so weit.